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Infocoms Brettspiel Fooblitzky

Hundstage

von Tim Schürmann (mit Dank an Georg Fuchs und Arndt Dettke)
In der Stadt Fooblitzky jagen Hunde vier ausgewählten Gegenständen hinterher, immer auf der Hut vor dem schwarz gekleideten Chance Man, der schon einmal schlecht gelaunt mit Klavieren wirft. Dieses kuriose Szenario gehört zu einer irrwitzigen Mischung aus Brett- und Computerspiel, die sogar die Oma vor den Bildschirm lockt. Der Name des Herstellers dürfte zudem viele verblüffen.

Anfang der 80er Jahre erlangte die Firma Infocom mit ihren Textadventures Weltruhm. Die Spieleschmiede warf in kurzen Abständen einen Klassiker nach dem anderen auf den Markt: angefangen bei Zork, über das Spiel zu Douglas Adams Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“, bis hin zum abgedrehten Schenkelklopfer „Leather Goddesses of Phobos“. Ihnen allen war gemein, dass der Spieler ausschließlich Textwüsten präsentiert bekam.

Um die treue Kundschaft über die fast schon am Fließband produzierten Produkte auf dem Laufenden zu halten, versendete Infocom regelmäßig ein kleines Werbeblättchen. So auch im Sommer 1985. Vermutlich aufgrund der vorherrschenden Hitze übersahen viele Abonnenten der „New Zork Times“ einen kleinen, unscheinbaren Artikel mit der Überschrift: „Lauft um euer Leben!“ Erst der Untertitel ließ die eigentliche Bombe platzen: „It's Fooblitzky, A Unique Graphics Strategy Game“. Ein Strategiespiel. Mit Grafiken. Von Infocom. Das schien für die meisten Fans zu viel zu sein, denn das gleich in mehreren Punkten innovative Spiel blieb wie Blei in den Regalen liegen – was es heute wiederum zu einer gesuchten Rarität macht.

Schöpfungsgeschichte

Die Wurzeln von Fooblitzky reichen zwei weitere Jahre zurück. Nach dem Erfolg von Zork und Deadline begann Infocom neue Geschäftsfelder zu erschließen. Eines der Ergebnisse war die fast unverkäufliche Datenbank Cornerstone. Auf der anderen Seite arbeiteten Infocom-Gründer Marc Blank und der Autor Michael Berlyn an einem vollkommen neuartigen Computerspiel. Nach einigen Experimenten mit verschiedenen Konzepten, holten Sie den Zeichner Brian Cody sowie den Programmierer Poh C. Lim an Bord. Später stieß noch Paula Maxwell als weitere Künstlerin dazu. Das Ergebnis der Fünfergruppe war eine bizarre Mischung aus Brett- und Computerspiel.

Spielablauf

In Fooblitzky übernehmen zwei bis vier Spieler die Rolle von Hunden, die in einer Stadt vier ausgewählte Gegenstände suchen und zu einem Checkpoint bringen müssen. Dummerweise weiß zu Beginn niemand, welches die richtigen vier Gegenstände sind. Um letztere an sich zu bringen, ist fast jedes Mittel recht. Notfalls belügt man seine Gegner oder raubt sie kurzerhand aus. Etwas ehrlichere Mitspieler erwerben die Gegenstände in einem der zahlreichen Fachgeschäfte. Dies kostet jedoch wertvolle Foobles, die man sich als Tellerwäscher hart verdienen muss.

Etwas Pepp in die Schnitzeljagd bringt der hin und wieder auftauchende Chance Man. Je nach Gemütsverfassung winkt dem betroffenen Spieler eine Belohnung oder das bereits erwähnte Klavier auf dem haarigen Hundeschädel. In letztem Fall bleibt nur ein Besuch im Krankenhaus, das ähnlich wie das Gefängnis in Monopoly zum Aussetzen verdammt.

Hat ein Spieler – auf welche Weise auch immer – vier Gegenstände in seine Gewalt gebracht, geht es mit ihnen zu einem der vier Checkpoints. Dort verrät der Bürgermeister, wie viele der eingesammelten Gegenstände die gesuchten sind – aber leider nicht welche. Also verscherbelt man wieder einen Teil seines Besitztums beim Pfandleiher und das Ganze beginnt von vorne. Die dabei nach und nach beschafften Anhaltspunkte notiert man auf den mitgelieferten Merkblättern. Nur wer eifrig Buch führt, bekommt heraus, welche Gegenstände zum Sieg führen. Dabei geht man für gewöhnlich nach dem Ausschlussprinzip vor: Weiß man beispielsweise, dass keiner der gesuchten Gegenstände 16 Foobles kostet, kann man alle mit diesem Preis von seiner Liste streichen. Fooblitzky spielt sich somit wie eine aufgebohrte Mischung aus Mastermind und Cluedo.

Trivia

Der etwas merkwürdige Titel wurde laut New Zork Times gewählt, weil er zwar einfach zu merken, aber nur schwer auszusprechen ist („Okay, so the name is goofy. The game is goofy. But it's sophisticated goofiness.“). [1]

Obwohl Fooblitzky Grafiken enthielt, verwendete Infocom eine – allerdings angepasste – Variante von ZIL, der hauseigenen Programmiersprache, in der auch die herkömmlichen Textadventures geschrieben wurden. Deren Ergebnisse führte ein so genannter Interpreter aus, was sich auch in der Ausführungsgeschwindigkeit ein wenig bemerkbar machte – Nutzer von Java-Programmen kennen dieses Phänomen.

Jetzt mit Grafik

Infocom betrat mit Fooblitzky gleich mehrfach Neuland. Im Gegensatz zu klassischen Brettspielen führte hier der Computer Buch über alle Züge und die Inhalte der Geldbörsen. Das Spielbrett erschien in Form eines recht detailarmen Stadtplans auf dem Bildschirm. Darin zog man seine rechteckigen Spielfiguren via Joystick von Spielfeld zu Spielfeld. Hierdurch wurde Fooblitzky ganz nebenbei zum ersten Infocom-Spiel, das vollständig auf Texte verzichtete. Hin und wieder sonderten die Lautsprecher sogar merkwürdige Pieps und Boings ab – ebenfalls ein Novum in der Geschichte des Textadventure-Herstellers.

Bleibt alles anders

Diese ganzen Innovationen trieben nun wiederum der Marketingabteilung die Schweißperlen auf die Stirn. Dort wusste man nicht so recht, wie man das neue Spiel an die Computerbesitzer bringen sollte. Bis dato hatte Infocom wie besessen darauf beharrt, dass Grafiken die erzählten Geschichten niemals so gut transportieren könnten wie die eigene Vorstellungskraft – schließlich firmierte das Genre nicht ganz umsonst als „Interactive Fiction“. Also versuchte man einen Spagat, indem man Fooblitzky zunächst nur den Abonnenten der New Zork Times anbot. Dort verkündete man trickreich, dass Grafiken doch gut seien – allerdings nur in bestimmten Spielegenres, wie etwa diesem. Fooblitzky hätte sogar mehr Grafiken, als jedes andere Spiel auf dem Markt [1]. Letzteres war natürlich eine Lüge. Eine Firmenphilosophie von Infocom besagte, so viele Computermodelle wie nur möglich zu unterstützten. Da sich deren Grafikfähigkeiten in den 80er Jahren aber noch extrem stark voneinander unterschieden, musste man auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zurückfallen. Das Ergebnis waren recht einfache Schwarzweiß-Grafiken. Nur auf dem Apple II durften es die Spieler etwas bunter treiben.

Wie viel Überzeugungskraft die Marketingabteilung in das neue Spielkonzept legen musste, zeigt bereits der erste Satz in der New Zork Times vom Sommer 1985 [1]: „Infocom? Grafiken? Nein, die Hölle ist noch nicht zugefroren. Schweine können nicht fliegen. Aber Infocom kündigt sein erstes Nicht-Interactive Fiction Spiel an – und es hat Grafiken.“ („Infocom? Graphics? No, hell hasn't frozen over. Pigs haven't sprouted wings. But Infocom is announcing its first non-interactive fiction game -- and it does have graphics.“)

Gefühlsecht

Eine Besonderheit von Infocom-Spielen waren seit jeher die so genannten „Feelies“, reale Gegenstände, die den Spielen beilagen und ohne die man das Spiel nicht lösen konnte. Auch Fooblitzky machte hier keine Ausnahme: Neben der Diskette gab es die obligatorische Kurzanleitung für den Schnellstart („The Bare Essentials“) und eine ausführliche Anleitung („Official Ordinances“). Zusätzlich erhielt der Käufer vier laminierte Arbeitsblätter, die ein wenig an aufklappbare Platzdeckchen erinnerten. Auf ihnen notierte man mit einem der vier abwaschbar schreibenden Folienstifte alle wichtigen Informationen zu den gesuchten Gegenständen. Das Ganze verschwand in einer überdimensionalen, ansonsten für Brettspiele typischen Schachtel.

Ein komplettes Fooblitzky-Spiel kostete bei seiner Einführung 39,95 Dollar und war für genau drei Systeme erhältlich: Den IBM PC mit einer Grafikkarte (aber nicht für den PCjr), den Atari XL und XE mit einem Diskettenlaufwerk sowie den Apple II. Erstaunlicherweise gab es keine Konvertierung für den Commodore 64, der damals schon höhere Stückzahlen absetzte als der PC von IBM und ähnliche Fähigkeiten wie der Atari XL bot.

Staubfänger

Nach dem Startschuss im Sommer 1985 verkaufte sich Fooblitzky extrem schleppend. Dies änderte sich auch nicht, als das Spiel 1986 in die Läden wanderte – und das, obwohl die Kritiker der Computerzeitschriften durchweg positiv gestimmt waren. Über die Gründe für den grandiosen Misserfolg kann man nur spekulieren. Neben der minimalistischen Grafik, die schon damals keinen Hund hinter dem Ofen hervorlockte, kamen Mischungen aus Brett- und Computerspielen noch nie besonders gut an. Das galt erst recht für die USA, wo Brettspiele seit jeher kaum Beachtung finden. Zudem waren die Abonnenten der New Zork Times durchweg Textadventure-Fans, die mit einem Strategiespiel nur wenig anfangen konnten.

An einen Erfolg glaubte offenbar selbst der Hersteller nicht so recht. So ließ Infocom nur wenige Kopien des Spiels produzieren, die man zudem nicht besonders groß bewarb. Es fehlte sogar in den Produktkatalogen, die jedem Infocom-Textadventure als Werbung beilagen.

Aufgrund seiner Seltenheit wurde das Spiel im Laufe der Jahre zu einer gesuchten Rarität. Ein vollständiges Fooblitzky-Paket zu ergattern, ist mittlerweile schwieriger als an ein Original von Giana Sistes zu gelangen – was sich leider auch in den Preisen niederschlägt.

Fazit

Fooblitzky ist gleich in mehrerer Hinsicht einzigartig: Es war das erste Infocom-Spiel, das überhaupt Grafiken bot. Es verband auf kuriose und geniale Weise ein Brett- mit einem Computerspiel, das sich an die gesamte Familie richtete. Das Ganze würzte noch der typische Infocom-Humor.

Wer die seltene Gelegenheit erhält, Fooblitzky zu spielen, sollte sie am besten zu viert nutzen. Da die Bildschirm-Anzeigen keine Texte enthalten, geht das auch ohne die sonst bei Infocom notwendigen Englischkenntnisse. Für eine komplette Partie sollte man allerdings etwas Zeit reservieren: Im Durchschnitt dauert ein Spiel ein bis zwei Stunden.

Die Autoren
Michael Berlyn hatte vor seiner Karriere in der Spielebranche bereits die Romane „The Integrated Man“ und „Crystal Phoenix“ veröffentlicht. Bei Infocom entwickelte er dann zunächst „Infidel“ und „Cuttroats“.

Marc Blank gehörte zu den Gründern von Infocom und war als Autor unter anderem an der „Zork“-Reihe und „Enchanter“ beteiligt. Bereits kurz nach der Veröffentlichung von Fooblitzky verließ er das Unternehmen. Mit ihm ging auch Michael Berlyn, der in den folgenden Jahren über seine eigene Firma „Brainwave Creations“ als Autor für verschiedene andere Spielefirmen in Erscheinung trat. So half er beispielsweise bei der Erstellung von „Goldrush“ für Sierra, „Altered Destiny“ für Accolade oder „Tass Times in Tonetown“ für Activision.

1993 gründeten Blank und Berlyn gemeinsam die Firma Eidetic, aus der später Sony Bend wurde. Zunächst konzentrierte man sich auf Anwendungssoftware für den Apple Newton, einem der ersten PDAs. Ihr erfolgreichstes Produkt war der „Newton List Manager“. Zwischenzeitlich gab es aber auch immer mal wieder Spieleentwicklungen, wie beispielsweise 1995 mit „All Star Baseball“ für Accolade.

1997 kamen beide noch einmal zu ihren Wurzeln zurück, als sie für Activision das Textadventure „Zork: The Undiscovered Underground“ schrieben. Es sollte als Promotion-Material für das Grafikadventure „Zork: Der Großinquisitor“ herhalten, übrigens das letzte Spiel unter der Marke „Infocom“.

Nachdem die Verkäufe des Newton zurückgingen, wechselte Eidetic wieder ins Spielefach und produzierte das recht erfolgreiche „Syphon Filter“ für die Sony Playstation, dessen erster Teil 1999 erschien. Ein Jahr später kaufte Sony Eidetic auf.

Heute arbeitet Blank bei Palm, Inc. Berlyn erlitt hingegen pünktlich zur Jahrtausendwende mit seiner Firma für E-Books Schiffbruch und vermarktet seitdem PCs und Macs.

Von den anderen Beteiligten weiß man leider nur wenig: Brian Cody studierte Kunst, war zur Fooblitzky-Zeit verheiratet und hatte Kinder. Poh C Lim studierte Elektrotechnik und stieg zunächst 1982 als Berater bei Infocom ein. Ab 1983 übernahm er dann die Aufgaben eines Software Engineers. Paula Maxwell hatte vor ihrer Zeit bei Infocom Kunst studiert und war bereits durch verschiedene Grafiken und Illustrationen für andere Videospiele aufgefallen. Neben dieser Tätigkeit lehrte sie Kunst als freie Dozentin.

Eine Runde Fooblitzky
Nachdem die Anzahl der Mitspieler festgelegt wurde, wählt jeder von ihnen reihum einen von insgesamt 18 Gegenständen. Die anderen Spieler schauen dabei weg oder halten sich die Augen zu. Gibt es weniger als vier Spieler, bestimmt der Computer die restlichen Gegenstände. Die so ausgewählten Objekte müssen nun in den folgenden Runden ermittelt, aufgegabelt und heil bei einem von vier Checkpoints abgeliefert werden. Wer dies als erster schafft, gewinnt das Spiel.

Nachdem die Gegenstände feststehen, erscheinen deren Preise auf dem Bildschirm. Diese Information bietet einen ersten Anhaltspunkt für die anschließend startende Suche. Für den nächsten Spieler, der an der Reihe ist, erscheint ein Glücksrad auf dem Bildschirm, das den Würfel aus einem herkömmlichen Brettspiel ersetzt. Die gedrehte Augenzahl bestimmt die Anzahl der Spielfelder, die die eigene Spielfigur in der Stadt weiterziehen muss. Überschüssige Würfelpunkte verfallen nur, wenn man ein Feld mit einem Symbol betritt.

Jeder Gegenstand in Fooblitzky kostet entweder 4, 8 oder 16 Foobles und wird in einem entsprechenden Fachgeschäft veräußert. Von jedem Gegenstand gibt es im Spiel genau vier Stück, die gerecht auf die zugehörigen Geschäfte verteilt wurden: Beispielsweise existieren vier Spielwarenläden, die unter anderem jeweils genau ein Plüschschwein führen. Den zu Beginn des Spiels gewählten Gegenstand besitzt man bereits, folglich muss man nur noch drei weitere erraten. Dazu ist es zunächst wichtig, den Preis der Gegenstände zu kennen. Ihn erfährt man mit einem kurzen Blick auf die mitgelieferten Worksheets oder nachdem man den Gegenstand gekauft hat. Nach dem Betreten eines Ladens ist man zudem gezwungen, dort etwas zu kaufen. Kostenlos kommt man nur davon, wenn der Gegenstand gerade einmal nicht lieferbar ist oder in der Geldbörse Ebbe herrscht. Immerhin darf man von einer der Telefonzellen aus kostenlos einen der Läden anrufen und nachfragen, welche Gegenstände derzeit aufLager liegen.

Um das teure Leben zu finanzieren, kann man entweder in einem der Restaurants für eine Runde als Tellerwäscher arbeiten oder einen Gegenstand für den halben Preis bei einem der vier Pfandleiher (Pawn Shop) verscherbeln. Alternativ verschenkt man sein ganzes Hab und Gut an die Heilsarmee (Charity Central). Die auf diese Weise entsorgten Gegenstände können bei den Pfandleihern wieder zurückerworben werden – allerdings möchten deren Betreiber dann drei Viertel des originalen Wertes.

Noch billiger kommt man an Gegenstände, indem man bewusst mit einem anderen Spieler zusammenstößt. Dazu genügt es bereits, seinen Spielstein auf dem Feld des Gegners zu platzieren. In diesem Fall lassen die beiden Kontrahenten ihr gesamtes Inventar fallen und dürfen dann abwechselnd einen der Gegenstände aufsammeln. Am Ende trägt jeder Spieler jedoch nur so viele Gegenstände bei sich, wie er vor dem Zusammenstoß hatte – man darf sich also keines mehr nehmen.

Jedes Mal, wenn man einen der vier Checkpoints betritt, erfährt man, wie viele Gegenstände im eigenen Inventar korrekt sind – dummerweise aber nicht welche. Mehr als vier Gegenstände passen übrigens auch nicht in die eigenen Taschen (Plüschschweine nehmen nun einmal viel Platz in Anspruch). Als zusätzliche Lagerstätte bieten sich die Schließfächer im Norden der Stadt an, in die allerdings auch nur immer genau ein Gegenstand passt. Direkt nach Spielbeginn gehört jedem Spieler bereits ein eigenes Schließfach. In ihm liegt der vor dem Spielstart ausgewählte Gegenstand. Leider verrät Fooblitzky nicht, welches Schließfach das eigene ist. Immerhin bleiben die eigenen Schließfächer für alle anderen Spieler verschlossen.

Ab und an erscheint der Chance Man. Ist er fröhlich gestimmt, gewährt er entweder einen zweiten Zug, verschenkt Foobles oder bietet einen von drei Gegenständen zum halben Preis an. Einer davon gehört zu den gesuchten Gegenständen – nur sagt der Chance Man nicht welcher. Hat der schwarze Mann hingegen schlechte Laune, klaut er dem Spieler einen Gegenstand, stiehlt Geld oder schickt ihn mit einem gezielten Klavierwurf ins Krankenhaus. Dort landet man unter Umständen auch, wenn man die Straße bei einer roten Ampel überquert (erkennbar am X auf der Karte) und dabei von einem Auto überfahren wird. Aus dem Krankenhaus entkommt man nur, wenn man entweder ein Vielfaches von 3 würfelt oder direkt 10 Foobles zahlt. Entschließt man sich zu bleiben, kostet das 3 Foobles pro Runde. Nach drei Runden wird man automatisch entlassen.

Eine vollständige Fooblitzky-Packung enthält für jeden Spieler ein so genanntes Worksheet (Arbeitsblatt), das alle im Spiel vorhandenen Gegenstände auflistet. Sobald man die entsprechenden Informationen hat, kreist man darauf die richtigen Gegenstände ein und streicht die falschen durch. Sollten die Worksheets fehlen, kann man sich auch mit einem Blatt Papier behelfen. Darauf sollte man sich auch notieren, welche Gegenstände die jeweils anderen Spieler mit sich führen – nur so weiß man, mit welchem Konkurrenten man bei Bedarf zusammenstoßen muss.

Da die Stadt recht groß ist, darf man für 6 Foobles den Underground Gliding Highway, kurz UGH, benutzen. Er bringt den Spieler schnell von einem der vier Stadtviertel zum nächsten.

Spieltipps
  • Weiß man, dass keiner der gesuchten Gegenstände 16 Foobles kostet, kann man alle mit diesem Preis von seiner Liste streichen.
  • Jedes Geschäft führt nur exakt drei verschiedene Gegenstände. Sollte einer der Gegenstände nicht auf Lager sein, zuvor aber kein Spieler das Geschäft betreten haben, muss dieser Gegenstand folglich zu den gesuchten gehören (schließlich hat ihn einer der Spieler schon ganz zu Beginn des Spiels in sein Schließfach gesperrt).
  • Der zu Beginn des Spiels von einem selbst gewählte Gegenstand gehört bereits zu den gesuchten – folglich muss man nur noch drei erraten.
  • Wenn man weiß, dass ein Gegenstand vorher von jemandem gekauft wurde, es aber in dem Laden noch auf Lager liegt, folgt daraus, dass mehr als eine Person den Gegenstand beim Start des Spiels gewählt hatte. Somit braucht man zwei von diesen Gegenständen, um das Spiel zu gewinnen.
  • Sobald man einen Shop betritt sieht man drei Gegenstände: einer links, einer oben und einer rechts. Der linke ist der billigste (4 Foobles), der rechte ist etwas teurer (8 Foobles) und oben steht der teuerste (16 Foobles).

Bedienung!
Die Steuerung von Fooblitzky erfolgt vorzugsweise über einen Joystick. Auf einem PC funktioniert diese Bedienmethode allerdings mehr recht als schlecht. Dort sollte man auf den Ziffernblock ausweichen, Eingaben übernimmt dann [Enter]. Eine Maus wird leider nicht unterstützt.

Die Spielfigur (ein blinkendes Rechteck mit der Spielernummer auf dem Rücken) zieht man durch eine Joystickbewegung in die entsprechende Richtung. Im Rahmen der erdrehten Wegepunkte darf man sie so lange auf dem Spielbrett verschieben wie man möchte. Bei einem Druck auf den Feuerknopf erscheint eine Übersichtskarte von Fooblitzky, bei einem Doppelklick das eigene Inventar. Doch Vorsicht: Letzteres sehen dann auch alle anderen Spieler. Sofern alle Wegpunkte aufgebraucht sind oder man auf einem Symbol steht, beendet der Feuerknopf den Zug oder löst die gewünschte Aktion aus.

Erscheint auf dem Bildschirm ein blinkendes Joysticksymbol, fordert Fooblitzky eine Eingabe vom Spieler. In der Regel hat man dabei die Wahl zwischen mehreren Optionen – beispielsweise, ob man die Straße überqueren möchte oder nicht. Um seine Wahl zu treffen, zieht man den Knüppel in die entsprechende Richtung. Ein kleiner grauer Pfeil markiert dann das gewählte Element. Sobald man jetzt den Feuerknopf drückt, akzeptiert Fooblitzky diese Wahl. Manchmal verteilen sich die möglichen Optionen auf mehrere Bildschirme. In diesem Fall schaltet ein Druck auf den Feuerknopf eine Seite weiter. Dies ist gerade am Anfang etwas irritierend.

Wenn man vor dem Start die Taste [O] drückt, bekommt man Zugriff auf die verschiedenen Variablen des Spiels. Speichern geschieht via [S], Laden per [R]. Auf diese Weise lässt sich eine Partie bequem unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen.

Spielvarianten
Die Anleitung [2] nennt gleich sechs weitere Spielvarianten:
  1. Alle Spieler schauen zu Beginn des Spiels nicht weg und bekommen so mit, welche Gegenstände zu suchen sind. Damit bekommt das Spiel den Charme einer Verfolgungsjagd.
  2. Zu Beginn willigen alle Mitspieler ein, dass nur drei der vier Gegenstände zum Checkpoint gebracht werden müssen.
  3. Auch wenn nur zwei Spieler teilnehmen, wählt man dennoch vier Spieler. Jeder der tatsächlichen Spieler wählt dann zwei der vier korrekten Gegenstände aus.
  4. Bei vier Spielern kann man auch in Zweierteams spielen.
  5. Zu Beginn wählt jeder Spieler den Gegenstand eines anderen: Spieler 1 wählt beispielsweise den Gegenstand von Spieler 2, Spieler 2 den von Spieler 3 und so weiter. Hierdurch kennt ein Spieler den Gegenstand einer anderen Person, aber nicht seinen eigenen.
  6. Man setzt ein Zeitlimit für einen Zug fest („Tournament Fooblitzky“).

Infos 
[1] The New Zork Times, Vol. 4, No. 3, Interfereon Edition, Summer 1985: href="http://www.csd.uwo.ca/Infocom/Articles/NZT/nzt4-3.html
[2] Eine Fooblitzky-Fanseite: http://www.vushta.com/Fooblitzky/

Version 1, veröffentlicht am 28.12.2008

Copyright (C) 2008 Tim Schürmann
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